Während dieser Woche hören wir in den Werktagslesungen der hl. Messe von der Erschaffung der Welt. Gott setzt innerhalb von sechs Tagen alles ins Sein, so schildert es uns der erste Schöpfungsbericht. Dieses Werk wird am siebten Tag, dem Sabbat, als vollendet erklärt und gleichsam eingeweiht.
Montag hörten wir von der Erschaffung des Lichts und wie Gott Himmel und Erde erschuf, das trockene Land und das Meer. Gestern erleben wir, wie Gott die vielen Lebewesen erschafft, die das Land den Himmel und das Meer bevölkern.

Genesis
Das erste Buch der Bibel (1 Mose) heißt mit dem griechischen Namen „Genesis“ = Entstehung. In der hebräischen Bibel heißt es „Berschit“ nach dem ersten Wort: „Im Anfang“. Vom Anfang handelt dieses Buch; nicht von irgendwelchen Anfängen, sondern vom Anfang überhaupt. Wie hat alles begonnen: die Welt, der Mensch, die Geschichte? Der Anfang liegt, ebenso wie das Ende, jenseits der Geschichte und
kann nicht eigentlich geschichtlich dargestellt werden. Das ist bei den drei ersten Kapiteln der Genesis ganz offenkundig, auch wenn es in früheren Jahrhunderten nicht immer gesehen wurde.

Im biblischen Bericht von der Erschaffung der Welt und des Menschen handelt es sich gewiss um Tatsachen, aber die Art, wie von diesen Tatsachen gesprochen wird, ist wesentlich von der religiösen Erfahrung Israels und von seiner Gottesvorstellung bestimmt.
Schöpfungsordnung und Heilsordnung sind nicht zwei getrennte Ordnungen; der Heilsplan steht am Anfang der Schöpfung. Dass Gott der Schöpfer der Welt ist, dass er diese Welt geordnet, sinnvoll und gut geschaffen hat als den Raum, in dem sich die Geschichte Gottes mit den Menschen ereignen soll, ist die Grundaussage des ersten Schöpfungsberichts.
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